Gor - Die Gegenerde ist eine, seit 1966 erschienene Romanreihe
des amerkanischen Schriftstellers John Norman. John Norman ist ein
Pseudonym für den Universitätsprofessor John Lange. Inzwischen gibt es
insgesamt 26 Bände dieser Reihe, der letzte erschienen im Jahr 2002.
Ein Manuskript für das 27. Buch existiert wohl seit 2000, da aber der
eigentliche Verlag John Normans pleite gegangen ist, ist noch unklar,
ob und wann dieser 27. Band erscheinen wird.
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Die Romane um Gor erzählen, meist aus Sicht des Helden
Tarl Cabot, die Geschichte eines fiktiven Planeten in unserem
Sonnensystem, der sich auf der selben Umlaufbahn wie die Erde - jedoch genau
auf der anderen Seite der Sonne - befinden soll. Dies ist auch der Grund
für den umgangssprachlichen Namen des Planeten: Die Gegenerde.
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Der Planet Gor ist ungefähr halb so gross wie die Erde und hat deshalb
auch nur die Hälfte der Anziehungskraft wie die Erde. In unserer
heutigen Zeit würde man wohl sagen, dass es eine barbarische Welt ist,
gelenkt durch den Stolz, Mut, sehr viel Ehrgefühl der Männer und
vor allem durch harten Stahl. Vorrangig aber ist es eine von Männern
dominierte Welt, auf der die Sklaverei eine alltägliche und auch
notwendige und allgemein akzeptierte Einrichtung ist.
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Der Planet Gor wurde vor ungefähr 10.000 Jahren von einer
ausserirdischen Rasse, den Priesterkönigen, entdeckt. Bei diesen handelt
es sich um eine goldfarbene, insektoide Art, im Durschnitt an die vier
Meter gross und eigentlich sehr friedvoll und freundlich.
Die Priesterkönige begannen Menschen, Tiere und Pflanzen von der Erde
zu entführen und sie auf Gor anzusiedeln, woraufhin sich eben jene,
vom Ehrgefühl, Stolz und der Sklaverei geprägte, Gesellschaft gebildet
hat. Auch heute noch, 10.000 Jahre nach der Entdeckung und Besiedlung
Gors, entführen die Priesterkönige noch Menschen von der Erde,
vorwiegend die hübschesten Frauen, um sie auf Gor hilflos und alleine
auszusetzen.
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Das Sklaventum
Auf Gor sagt man, dass eine Erdenfrau, eine sogenannte Barbarin, die perfekte
Sklavin sei und eine Frau generell erst in der Sklaverei zur wirklichen
Frau wird und dann in ihrer ganzen Schönheit und Sexualität erblüht.
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„Weibliches Sklaventum ist in einer der Natur
geistesverwandten Zivilisation ein institutionalisierter Ausdruck der
grundlegenden biologischen Beziehung zwischen den Geschlechtern. In der
Einrichtung des weiblichen Sklaventums findet sich diese grundsätzliche
Beziehung erkannt, akzeptiert, erklärt, gefestigt und bewundert.“ (Die Wilden von GOR – S. 193/194)
So verwundert es nicht, das ein Grossteil der Sklaven auf Gor aus Frauen
besteht, die den Männern in jeglichen Lebensbereichen dienlich sein
müssen. Natürlich gibt es auch männliche Sklaven - diese machen aber
nur einen sehr kleinen Teil der Sklaven aus und dienen vorwiegend der Verrichtung sehr schwerer Arbeit.
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Die weiblichen Sklaven hingegen
findet man überall: Sie bedienen die Herren in den Paga-Tavernen, meist
recht dunkle und rüde Spelunken, oder kümmern sich um den Haushalt.
Natürlich gibt es auch viele andere Bereiche, wo diese Sklavinnen ihre
Arbeit verrichten. So gibt es Bade-Mädchen, Lager-Sklavinnen,
Münz-Mädchen, Schulden-Sklavinnen, Exoten, Haus-Sklavinnen,
Herbergs-Sklavinnen, Lock-Mädchen, Lust-Sklavinnen,
Vergnügungs-Sklavinnen, Staats-Sklavinnen, Turm-Sklavinnen,
Arbeitssklavinnen und etliche mehr.
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Sklav(inn)en werden grundsätzlich in zwei Kategorien
unterteilt:
Weisse Seide und Rote Seide. Weiss-seidene Sklav(inn)en
sind ganz schlicht und Jungfrauen, wohingegen rot seidene
Sklav(inn)en logischerweise keine Jungfrauen mehr sind. Gesetzlich
betrachtet sind Sklavinnen Tiere und ihr Besitzer kann mit ihnen alles
tun, was er möchte. Sklavinnen werden als Ware, als Besitz angesehen. Sie
besitzen keinen Namen und können selbst nichts besitzen. Sie
dürfen Waren benutzen, können sie aber nicht besitzen. In den meisten
goreanischen Städten ist selbst der Nachkomme einer Sklavin ein Sklave
und gehört dem Besitzer der Mutter.
Selbstverständlich sind auf Gor nicht alle Frauen versklavt - ganz im
Gegenteil. Eigentlich machen die weiblichen Sklaven, trotzdem die
Sklaverei auf Gor so hoch angesehen und völlig normal ist, nur einen
ca.
5%-igen Anteil aller Frauen auf Gor aus. Es gibt auf Gor auch hoch
angesehene freie Frauen, die in wichtigen Ämtern sitzen. Tatsächlich
werden sogar, obwohl es eine stark Männer dominierende Welt ist, freie
Frauen von den Männern sogar hoch geehrt, geschützt und respektiert.
Nun, natürlich dreht sich auf Gor nicht alles nur um die Sklaverei,
auch wenn sie augenscheinlich so ziemlich das Wichtigste auf Gor
darstellt.
Die Technologie auf Gor erscheint im ersten Moment etwas
vorsintflutlich, um nicht zu sagen mittelalterlich. Man kämpft entweder
mit dem Schwert, mit Pfeil und Bogen, mit Speeren, Äxten oder Keulen
oder mit Dolchen und Messern. Dies täuscht aber nur vorrübergehend eine
wenig fortschrittliche Technologie vor. Tatsächlich ist die goreanische
Technologie in vielen Dingen der unseren auf der Erde bei Weitem
überlegen. So haben die Goreaner zum Beispiel ein Mittel gegen das
Altern gefunden. Das sogenannte Serum stoppt das Altern nicht
vollständig, verlangsamt es aber auf ein absolutes Maximum, so dass die
Goreaner bis zu einige Hundert Jahre alt werden können.
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Was die mittelalterliche Art zu kämpfen und somit goreanische Waffen
angeht, so ist überliefert, dass die Priesterkönige sämtliche Schuss-,
Feuer- und Explosionswaffen aus der goreanischen Welt verbannt -
schlicht und einfach verboten haben. Ein Zuwiderhandeln wird mit einem
leuchtend blauen Lichtblitz bestraft, der, so wird von den etwas mehr
Eingeweihten angenommen, direkt von einem der Raumschiffe der
Priesterkönige abgeschossen wird und das Leben des Übeltäters mit einem
Schlag auslöscht. Wie und womit die Priesterkönige solche Straftaten
ausfindig machen ist nicht ganz klar. Angeblich sollen sie über sehr
hoch entwickelte Aufklärungsmöglichkeiten verfügen und so aus dem
Weltraum sogar einzelne Personen gezielt beobachten können.
Allerdings sind nicht nur Waffen mit explosionsgetriebenen Geschossen
verboten, sondern anscheinend die Handhabung mit allen Arten von
Sprengstoffen oder Brandbeschleunigern generell. So gibt es auf Gor
auch keine Automobiele, Flugzeuge oder ähnliche Fortbewegungsmittel.
Hierfür haben die Goreaner aber andere Möglichkeiten gefunden. So gibt
es auf Gor einige Abarten von Tieren die sich aus den ursprünglich
irdischen Tieren entwickelt haben und ein schier unglaubliches Spektrum
an Möglichkeiten offenbaren.
Lebewesen / Tiere auf Gor
Da sind zum Einen die sogenannten Tarns, adler-ähnliche Geschöpfe, die
mit ziemlicher Sicherheit auch von den irdischen Adlern oder Kondoren
abstammen. Ausgewachsene Tarns haben eine Flügelspannweite von weit
über 15 Metern und eine Tragkraft die ausreicht um einen Korb mit 8
Sklavinnen zu tragen. Tarns werden vorwiegend von den Kriegern,
sogenannten Tarnreitern, genutzt um einen eventuellen Luftraum-Vorteil
zu nutzen. Desweiteren gibt es die Kajillas, Tiere die eindeutig
von unseren heimischen Pferden abstammen, sich aber zu äusserst
aggressiven und sehr wehrhaften Tieren weiterentwickelt haben. So
besitzen sie ein Raubtiergebiss, das einem ausgewachsenen Löwen der
Erde vor Neid erblassen lassen würde. Auch haben sie keine Hufe, sondern
lange spitze Krallen die sich tief in den Sand der Wüste Tahari
eingraben, wenn sie über die Dünen jagen. Sie dienen vorwiegend den
Wüstenstämmen der Tahari-Wüste als Reit-, Last- und auch Kampftiere.
Dann sind da noch die Bosk, Ochsen-ähnliche Tiere die unseren Rindern
sehr ähnlich sind. Sie sind freilich ein wenig grösser, was wohl durch
die geringere Schwerkraft zu erklären ist. Sie geben sehr gute Milch
und Steaks ab. Und nicht zuletzt gibt es natürlich auch noch kleinere
Nutztiere, die allesamt ebenfalls von den Urahnen der Erde abstammen.
Vulos zum Beispiel, Tauben-ähnliche Vögel deren Eier ganz schmackhaft
sind, und viele mehr.
Nun, dies ist nur ein kleiner Auszug dessen, was Gor ist und wovon die Geschichten von John Norman handelt.